Ipsala - Egiros. 123 km, 20,7 km/h. Schwierigkeit: 2/6. Wetter: 21°C, heiter bis wolkig. Team: Christian, Felix, Robert, ich. Länder: TR/GR
Man spricht deutsch und radelt am besten auf Autobahnen
Auch wenn wir am Anfang so gut wie gar nicht vorangekommen sind, haben wir unser geplantes Ziel Komotini dennoch übertreffen können.
Zunächst stellte Robert noch in der Türkei fest, dass es allerhöchste Eisenbahn sei, mal den Hinterreifen zu wechseln. Der Draht sagte schon Merhaba bzw. Kalimera. Als er das an der Grenze tat, brach ungeschickterweise eine Speiche. Wir reisten bei kühlem Nordwind aus der Türkei aus (Grenze wird von Rekruten bewacht) und wieder in die EU ein. Unsere schöne Europastraße wurde in Griechenland gleich zur Autobahn. Erst fuhren wir auf der Suche nach einer Fahrradwerkstatt über Landstraßen. Bereits in Peres, dem zweiten Dorf, wurden wir fündig. Dort trafen wir einen etwa gleich alten und doppelt so fülligen deutsch sprechenden Altersgenossen, dessen Yamaha-Laden aber keine Speichen besaß. Also machten wir nur Fotos von uns auf Landmaschinen und Motorrädern. Wir fuhren weiter an der ägäischen Küste entlang nach Alexandropouli, wo wir beim Lidl feststellten, dass das Preisniveau ca. doppelt so hoch ist wie in Deutschland. Dafür fanden wir einen kompetenten Radladen, der Roberts Laufrad zentrierte und eine neue Speiche einbaute. Am vierten Geldautomaten konnte man auch die ersten Euro seit Slowenien abheben.
Die Leute waren schon deutlich entspannter und unhektischer als in der Türkei. Gehupt wurde kaum noch. Da es keine wirkliche Alternative gab und der deutsche Fernradler, den wir bei der Einfahrt nach Istanbul getroffen hatten, ja Ähnliches erzählt hatte, fuhren wir nun für ca. 50 km auf der wirklich perfekt für unsere Zwecke geeigneten Autobahn (wenig Steigungen, sehr wenig Verkehr, riesiger Seitenstreifen) durch eine vom Waldbrand gezeichnete Landschaft nach Komotini.
Auf der Suche nach Gyros trafen wir in einer verdunkelten Spielhölle eine alte Frau, die uns wiederum deutsch sprechend bei der Hand nahm und uns zu einer Gyrosbude führte, wo eine wiederum deutsch sprechende Frau uns ein Kurzreferat über die Produktpaltte (Gyros, Schaschlik, Würstchen, Döner, Pommes) ihres Imbisses aufklärte.
Mit je einem Gyros-Pita (das einzige, was nicht teurer ist als in Deutschland) im Bauch fuhren wir zum nächsten Lidl und von dort weiter in den Sonnenuntergang, bauten unsere Zelte in der Nähe eines Baumwollfeldes auf, genossen das erste Vollkornbrot mit Tomatenmark und Käse sowie Ouzo. Die Samstagnacht verlief sehr ruhig.
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