#38 Fr, 21.09.07 Gross am Sihlsee, km 4102

Airolo - Gross. 111 km, 21,1 km/h. Schwierigkeit: 6/6. Wetter: 23°C, sonnig
Team: Christian, Felix, ich. Länder: CH

Ein Bilderbuchtag fürs Dach der Tour

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass wir meteorologisch verwöhnt waren auf der Schlussetappe. Weder im Süden noch im Norden irgendwelche Anzeichen von Wolken, das habe ich so am Gotthard noch nie erlebt.

Zunächst hatten wir Probleme, Felix zu finden. Er hatte per SMS mitgeteilt, er würde 1 km hinter dem Ort warten. Christian (in einem horrenden Tempo, dass ich nur aus übertriebenem Ehrgeiz mithielt – nach eigenen Angaben konnte er wegen Schaltungsproblemen nicht langsamer fahren, was ich auch nicht ganz verstanden habe) und ich waren schon 10 km die kopfsteingepflasterten Serpentinen der Gotthardstraße heraufgefahren und mittlerweile im festen Glauben, Felix habe dies auch getan. Verpassen kann man sich an solch einer Straße ja eigentlich nicht. Dann kam der Anruf von Felix, dass er noch unten sei, woraufhin Christian und ich mehr als eine Stunde in einer Serpentine warten, Kaffee kochten und auf Hinweis eines Rennradfahrers noch Murmeltiere betrachten gingen. Schließlich fuhren wir zusammen mit Felix die letzten 2 km bei strahlender Sonne hoch. Alles in allem ist der Gotthard ein sehr lieber Pass, den man auch getrost ohne großes Ritzel hochfahren kann.

Oben machten wir dann Fotos vom Pass zu mexikanischer Instrumentalmusik und Holzkohlegeruch, besorgten uns Passaufkleber, und Felix badete im See mit der Postkutsche. Danach ging es mit bis zu 73 km/h herunter nach Andermatt. Gut, dass ich meine Bremsen noch nachgezogen hatte. Bei Flüelen mussten wir dann auf die etwas nervige Axenstraße, das Nadelöhr am Ostufer des Vierwaldstättersees, wofür man aber mit einer tollen Aussicht entschädigt wurde. Auf der Bank in Brunnen, auf der wir schon im Juli mit Tobi gesessen hatten, gab es dann Eiskonfekt (ich kann nicht viel, aber fünf Eiskonfekt-Teile zehn Meter in die Luft schmeißen und mit dem Mund auffangen), bevor es die 500 liebsten Höhenmeter der Welt, die vielgefahrene Straße über Schwyz und Sattel nach Rothenthurm, hochging. Leider wurde auf meine traditionelle Attacke an der Wand von Bennau, dem traditionell letzten Berg vor Einsiedeln, nicht reagiert – schade.

Bald waren wir am Sihlsee bei ausnahmsweise (sonst regnet es fast immer, wenn ich da bin) mal gutem Wetter und gegen 18 Uhr im Hotel Mama. Und jetzt müssen wir alle das alles wohl mal sacken lassen. Übrigens hat Christian seit der Abfahrt 8 Kilo und ich 4 Kilo verloren, obwohl wir eigentlich wochenlang den halben Tag gegessen haben.

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