Lido di Jesolo – Verona. 177 km, 23,0 km/h. Schwierigkeit: 1/6. Wetter: 18°C, Regen und Sonne
Team: Christian, Felix, ich. Länder: I
Wenn Länge zählt, war das ziemlich gut
Was für eine Rekordetappe (längste Etappe mit Tourenrad auf einer Etappenfahrt)! In der Nacht tropfte wieder unverhoffter Nieselregen auf die Liegestühle von Jesolo, der aber zum Glück harmlos blieb. Um 7.30 Uhr, als das Hotelpersonal anfing, den Strand zu fegen, brachen wir nach Osten auf, nach der Devise „mindestens Vicenza, aber wahrscheinlich weiter“. Zunächst mussten wir – das war neu – bis 8 Uhr vor einem Supermarkt warten, bis wir uns aufs Sortiment (hier leider auch kein frisches Brot) stürzen durften. Dann ging es auf die Provinzialstraße nach Treviso - unspektakulär, Maisfelder, große landwirtschaftliche Anwesen und immer irgendwelche Marmor- oder Hochzeitsmodengeschäfte; typisch umtriebiges Norditalien, die Heimat von Disagio, Storno, Saldo usw. eben. Es hätte auch irgendwo in Flandern sein können.
In Treviso am Piazza wurde dann stilvoll Cappuccino mit Gazzetta dello Sport getrunken und gewartet, bis es gegen 11 Uhr anfing zu regnen, und zwar richtig heftig. Zum Glück gibt es für solch Fälle in Treviso einen Zeitungskiosk und einen BILLA (ja, mittlerweile auch in Italien!) zum Unterstellen bzw. Brot kaufen. Ein paar Stunden blieb uns der Regen noch treu, dann kam immer mehr die Sonne heraus und wir rasten nach Vicenza. Auch dort gibt es natürlich eine Piazza, wo aber gerade irgend etwas renoviert wurde. Nach einer Stunde Pause fuhren wir an den Weinbergen von Soave weiter nach Verona. Die letzten Kilometer dorthin gerieten wir auf eine Autostraße, auf der der Autoverkehr wegen eines Unfalls stockte, wir aber mit dem Rad gut vorbeikamen. Die Polizei merkte auch, dass wir hier nichts zu suchen hatten; ich einigte mich mit dem Polizisten, an der nächsten Abfahrt, die ohnehin ins Zentrum von Verona führte, abzufahren.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir den Platz, an dem die berühmte Arena steht, genossen den Anblick und unsere Rekordfahrt für eine Weile, bevor ein deutsches etwas älteres Radwanderehepaar sich zu uns gesellte und mit uns plauderte. Sie waren in 12 Tagen von Donauwörth über den Fern- und Reschenpass nach Verona geradelt, und das mit schätzungsweise 60 Jahren. Chapeau! Den Lance des Tages verdienten sie sich durchs Schenken eines Stadtplans, auf dem auch eine JH eingezeichnet war. Diese liegt herrlich unterhalb eines römischen Theaters und hatte für 16 Euro noch Betten für uns frei.
Geduscht saßen wir kurz nach 21 Uhr bei Pizza und Weinschorle an der Etsch. Bizykles ist erkältet, und morgen soll es noch stärker regnen. Aber das wäre geschafft.
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