Plijenice – Slavonski Brod. 140 km, 22,0 km/h. Schwierigkeit: 2/6. Wetter: 31°C, sonnig
Team: Christian, Georg, Meike, Robert, Tobi, ich. Länder: HR
Bosnien muss warten, aber Slawonien ist auch ja ganz schön
Ich habe mir einen großen Traum erfüllt: Ich übernachte heute in Slavonski Brod. Ich habe diese Stadt aus einem rational nicht nachvollziehbaren Grund ins Herz geschlossen. Vielleicht liegt es an dem putzigen Namen «slawonisches Schiff», vielleicht an der unmittelbaren Nähe zu Bosnien, vielleicht auch an der Lage mittig zwischen Zagreb und Belgrad.
Es war wieder heiß, gerade nicht zu heiß, und eine Pension mit Dusche nach einem Tag in der Wildnis war uns 86 Euro für 6 Personen wert. Gerade haben wir eine Platte mit ca. 50 Steaks geseen und vergeblich eine Kneipe im Radius von 2 Kilometern gesucht. Wir sind aber auch noch 6 km vom Stadtzentrum entfernt, so dass ich mir die «schöne Stadt» (Petra) erst morgen angucken werde.
Vorher waren wir zunächst in der Morgensonne nach Novska gefahren. Hier gibt es Fahrradwege, diverse Cafés für die Morgentoilette und einen netten Park mit Brunnen. Georg machte immer wieder Tempo bis zum Lidl nach Novska Gradina. Dort hielt ein Berliner (Mensch) an und wies uns auf die hohen Preise bei Lidl hin. Überall sei es billiger. Aha. An einer Flasche Korn klebte «njemacka kvaliteta». Von hier wollten wir jetzt in den Ort Davor fahren. Dahinter liegt die bosnische Grenze. Doch nach 20 km angekommen, war die Enttäuschung groß: Es lief laute Musik, Leute badeten in der Sava, es gab ein Haus mit Grenzern – aber es gab keinen Grenzübergang! Wahrscheinlich kontrollieren die Grenzer nur, dass niemand über die Sava schwimmt. Bevor wir die 10 km in Bullenhitze zurück an die Landstraße fuhren, da der nächste Grenzübergang erst in Slavonski Brod war, schenkten uns die Grenzer aber noch 2 Liter kaltes Wasser – das hatte Stil.
An der Landstraße machten wir noch eine kleine Pause und hoben danach den Schnitt auf über 22 km/h. Hinter der Stadtgrenze von Slavonski Brod nach weiteren 40 km folgte die letzte Eispause. Wie erwartet, war auch der eingezeichnete Campingplatz laut Tankstelltenangestelltem eine Attrappe. Dafür tauchte aber kurz dahinter die «Pension Garten auf», die noch Vierbettzimmer für sechs Personen feilbot. Hier ist neben uns der Zweitligaklub NK Solin zu Gast und es gibt Internet, wo wir erfahren, dass es morgen hier - und in Deutschland sowieso ständig - regnet, während wir bei 25°C draußen sitzen. Wer weiß, vielleicht klappt es ja morgen, nach Bosnien hereinzufahren. Es soll nach Vukovar an die Donau gehen.
Fazit: 25 Kilometer zu viel gefahren, aber schnell gewesen, und was will man schon vor 18.37 Uhr in Slavonski Brod?
Meine Beine sind schwer, meine Füße taten nach 6,5 Stunden auch ein bisschen weh. Aber eigentlich alles super. P.S. Ich habe Herrn Jerkovic getroffen!
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